Arbeitsplatz-basierte Assessments wie die Mini Clinical Evaluation Exercise (Mini-CEX) oder die Direct Observation of Procedural Skills (DOPS) sind Feedback-Instrumente für den klinischen Alltag. Sie erleichtern das Festlegen von Lernzielen im Anschluss an eine direkte Beobachtung und die Dokumentation des Weiterbildungsstandes. Wiederholt durchgeführt, bilden Arbeitsplatz-basierte Assessments eine hilfreiche Diskussionsgrundlage für Evaluations- und Mitarbeitergespräche.
Das SIWF sieht vor, dass pro Weiterbildungsjahr mindestens vier Mini-CEX oder DOPS pro weiterzubildenden Assistenzarzt /-ärztin durchgeführt werden (Art. 41 Abs. 1 lit f WBO).
Die fachspezifischen Formulare der Arbeitsplatz-basierten Assessments finden Sie im jeweiligen Fachgebiet.
Was sind Arbeitsplatz-basierte Assessments?
Warum und von wem wurde die Mini-CEX entwickelt?
Seit wann werden Arbeitsplatz-basierte Assessments in der Schweiz durchgeführt?
Kann eine Mini-CEX auch für manuelle Interventionen angewendet werden?
Handelt es sich bei der Mini-CEX / DOPS um eine Prüfung?
Wie werden Arbeitsplatz-basierte Assessments im Logbuch festgehalten?
Unter Arbeitsplatz-basierten Assessments (AbA) versteht man die strukturierte Beurteilung einer ärztlichen Tätigkeit im klinischen Alltag. Da eine einzelne Methode die vielfältigen Aspekte ärztlichen Handelns nicht abbilden kann, kommen unterschiedliche Instrumente wie beispielsweise die Mini Clinical Evaluation Exercise (Mini-CEX) oder Direct Observation of Procedural Skills (DOPS) zum Einsatz. Das Prinzip «Beobachten - Festhalten - Feedback geben» ist zentraler Bestandteil aller AbA-Formen.
Die Mini-CEX wurde in den 1990er Jahren vom American Board of Internal Medicine als Kurzform des Clinical Evaluation Exercise (CEX) entwickelt. An Stelle einer einzelnen langen Beobachtung traten mehrere kürzere. Dies hat den Vorteil, dass der Blick verschiedener Beobachter auf unterschiedliche Situationen zu einem verlässlicheren Gesamtbild beiträgt.
Nach einer Pilotphase in neun Fachgebieten beauftragte 2010 der Vorstand des Schweizerischen Instituts für Weiter- und Fortbildung (SIWF) die Abteilung für Assessment und Evaluation des Instituts für Medizinische Lehre der Universität Bern (AAE/IML) mit der Einführung der AbAs in den grossen Fachgesellschaften. Seit 2011 sind die Mini-CEX und DOPS Bestandteil des Logbuches und wurden in die Weiterbildungsprogramme zahlreicher Fachgesellschaften aufgenommen. Mit der Inkraftsetzung der revidierten Weiterbildungsordnung ab 2014 werden AbAs Eingang in sämtliche Weiterbildungsprogramme finden.
Mittels der ursprünglichen Form der Mini-CEX lassen sich Interventionen nur schwierig beurteilen. In Anlehnung an die Mini-CEX wurden daher vom Royal College of Physicians (UK) die Direct Observation of Procedural Skills (DOPS) zur Beurteilung von manuellen Tätigkeiten entwickelt.
Mini-CEX und DOPS sind keine Prüfungen! Sie sind auch weder gedacht noch geeignet für ein Ranking unter den Assistenzärzten. Die Beurteilung der ärztlichen Tätigkeit erfolgt einzig und allein mit dem Ziel, eine individuelle Standortbestimmung zu ermöglichen, strukturiertes Feedback zu erleichtern sowie Lernmöglichkeiten für Assistenzärzte aufzuzeigen.
SIWF Schweizerisches Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung
Nussbaumstrasse 29, Postfach
3000 Bern 16
Tel. 031 503 06 00
info